Hallo Miteinander,
Lass los, vertrau dich Gott an! Dieser Gedanke begleitet uns nun schon mehrere Wochen durch die Passionszeit. Aus diesen Worten höre ich auch: Lass los, über andere mit anderen zu reden, nur weil sie anders sind als Du und Dich stören oder irritieren. „Lass los!“ heißt: Rede nicht mit anderen über andere, sondern mit Gott über andere. Das ist keine bequeme Antwort, denn Gott ist parteilich. Er liebt schwierige Menschen. Darum hat er ja auch ein Herz für mich. Aber eben auch ein Herz für die anderen.
Die „Nebenwirkungen“ überzeugen mich: Ich stecke dann nämlich niemanden an mit den krankmachenden „Viren“ meiner schlechten Gedanken und sie können sich nicht in meiner Umgebung ausbreiten. Außerdem erlebe ich im Gespräch mit Gott, wie er mich an die Hand nimmt und mich wieder in die Gemeinschaft mit meinen Menschengeschwistern hineinführt. Es wird vielleicht nicht wieder alles gut, aber weil er da ist, kann ich die Spannung zwischen Wunsch und Wirklichkeit aushalten. Und vielleicht kann ich dann immer mehr meinen Traum von der „perfekten Gemeinschaft“ loslassen, in dem Wissen: Missverständnisse, Verletzungen, Ärger gehören zum Leben mit anderen dazu wie das Amen in der Kirche.
Tobias v. Boehn |